Trump’s Tariff Turmoil Rocks the Automotive Industry in Germany

Die majoren Automobilproduzenten begannen das Jahr mit Schwierigkeiten und befürchten jetzt zusätzliche Lasten aufgrund der Zölle aus den USA. Aufgrund von Präsident Donald Trumps Unvorhersagbarkeit verzichten manche sogar auf Prognosen für die übrigen acht Monate des Jahres. Für an der Börse gelistete Firmen stellt dies eine außergewöhnliche Maßnahme dar. Viele Male wurde Volkswagens Finanzdirektor Arno […]

Die majoren Automobilproduzenten begannen das Jahr mit Schwierigkeiten und befürchten jetzt zusätzliche Lasten aufgrund der Zölle aus den USA. Aufgrund von Präsident Donald Trumps Unvorhersagbarkeit verzichten manche sogar auf Prognosen für die übrigen acht Monate des Jahres. Für an der Börse gelistete Firmen stellt dies eine außergewöhnliche Maßnahme dar.

Viele Male wurde Volkswagens Finanzdirektor Arno Antlitz am Mittwoch bei der Vorstellung der ersten Quartalsbilanzen des Unternehmens danach befragt, wie Einfuhrzölle Auswirkungen haben könnten und welche Alternativen das Unternehmen erwägt. In verschiedenen Versionen lautete seine Antwort stets: “Noch ist es zu früh dazu eine Einschätzung abgeben zu können.”

Billionen sind hierfür auf dem Spiel.

Es betrifft nicht nur Betragsschwankungen: Am Mittwoch erklärte Harald Wilhelm, der Finanzaufsicht von Mercedes, während eines Telefongesprächs mit Analysten, dass das operative Geschäftsgewinn potential halbieren könnte, falls sich die bestehenden Vorschriften nicht ändern.

Für den Volkswagen-Konzern berechnen Analysen die potentiellen Zolleinschüsse für dieses Jahr höchstens zu einem Betrag von 2 bis 4 Milliarden Euro – was einer Summe entspricht, die zwischen 10 und 20 Prozent seines operativen Gesamtgewinns ausmachen würde. Der VW-Unternehmen selbst gibt keinerlei Ziffern preis, hält diese Überlegungen jedoch für plausibel.

Der große unbekannte Faktor bleibt der Marktpreis: Es ist schwierig abzuschätzen, wie viel Zölle die Käufer akzeptieren werden. Porsche sorgt sich weniger um das fast unumschränkte Modell 911, doch bei den Sport Utility Vehicles Cayenne und Macan muss man den Wettkampf aufmerksam verfolgen. Die Luxusabteilung von Volkswagen hat die Preise in den USA noch nicht angehoben und deckt momentan die zusätzlichen Gebühren aus eigener Tasche – nur für April und Mai betrugen diese bereits in siebenhundert Millionen Dollar Reichweite.

Trump verbessert sich bereits erneut.

Seit Anfang April erheben die USA 25 Prozent Zoll auf importierte Autos. Anfang Mai sollen zudem Einfuhrzölle auf Zulieferteile in Kraft treten, die US-Präsident Donald Trump gerade vorübergehend entschärft hat.

Vor Autoarbeitern in Michigan hatte Trump am Dienstag angekündigt, dass Zulieferteile für in den USA gefertigte Autos zwei Jahre lang weitgehend von Zöllen befreit werden sollen. Davon würden auch deutsche Hersteller profitieren, denn VW, Mercedes-Benz und BMW betreiben große Fabriken in den USA. Der erhoffte Durchbruch im Zollstreit ist das aber nicht.

Unter großem Druck suchen die Produzenten nach Möglichkeiten, dem Zoll auf die Spur zu bleiben. Wie man bei Stellantis sagte, wird “eingehend mit den beteiligten Regierungen” kommuniziert, um pragmatische Lösungen zu finden. Der Konzern hat unter anderem Chrysler und Jeep in den USA sowie Opel, Fiat, Peugeot und andere in Europa im Portfolio. Sowohl Volkswagen als auch Daimler behaupten ebenfalls, direkt mit der US-Regierung über dieses Thema zu verhandeln.

Volkswagen und Mercedes kündigen Investitionen an.

Sie können insbesondere Investitionen und Kapazitätsausbau im Land fördern. „In den nächsten Jahren planen wir, unser Engagement dort zu vergrößern“, erklärte der Chef von Mercedes, Ola Källenius.

Außerdem erklärte Olivier Blume, ein Kollege von Volkswagen, während des Auto-Shows in Shanghai kürzlich, dass es einen „klaren Handlungsbereich“ in den USA geben würde. Obwohl das Unternehmen dort beträchtliche Investitionen getätigt hat, ist seine Präsenz im Vergleich zu Europa und China eher gering. Vor einer Entscheidung über weitere Investitionen müsste zunächst eine Zöllevereinbarung zustande kommen, unterstrich Blume.

Konzernen passt derzeit große zusätzliche Investitionen nicht gut ins Konzept. Derzeit befinden sich die Investitionsniveaus auf einem Hoch, da bei der Umstellung auf Elektromobilität mehrere Antriebsarten gleichzeitig verwaltet werden müssen. Diese Belastung sollte so schnell wie möglich reduziert werden.

Wie vorhergesehen, hat sich der Volkswagen-Konzern im Geschäftsbeginn mit widersprüchlichen Resultaten gezeigt.

Arno Antlitz; VW-Finanzvorstand

Dies wird auch von den mäßigen Geschäftsleistungen unterstützt. Wie vorhergesagt, begann der VW-Konzern das Geschäftsjahr mit durchwachsenen Resultaten, wie Antlitz bemerkte. Am Mittwochnachmittag verkündeten sowohl Volkswagen als auch Mercedes-Benz eine Einbuße ihrer Profite im ersten Quartal. Stellantis gab lediglich den Umsatz bekannt, doch der 14-prozentige Rückgang deutet ebenfalls auf ein schlechteres finanzielles Ergebnis hin.

Beim Volkswagen blieb das Umsatzniveau unverändert, während sich bei Mercedes ein Rückgang von 7 Prozent bemerkbar machte. Die Quartalserfolge reduzierten beide Unternehmen um etwa 40 Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahr. Ein gemeinsamer Faktor ist ihre Schwierigkeit in China, wo lokale Elektroauto-Unternehmen bislang eine starke Konkurrenz darstellen und sie nicht viel dagegen auszurichten vermögend waren.

Beim Gewinnrückgang bei Mercedes wird insbesondere ein Rückgang der Produktionsmengen genannt, während Volkswagen zusätzlich auf einmalige Faktoren hinweist. Unter anderem wurden 600 Millionen Euro “in Zusammenhang mit der Regulierung des CO₂-Ausstoßes in Europa” abgeschrieben – eine Abschlagszahlung für eventuelle Bußen aufgrund eines zu hohen Durchschnittsverbrauchs ihrer Fahrzeuge. Hierbei geht VW davon aus, dass die Europäische Kommission die Konditionen für die kommenden drei Jahre wie geplant leichter gestalten wird.

Mit dreistelligen Millionen-Betrag drücken auch Kosten aus der Restrukturierungsphase sowie Ausgaben für Altersrente im Teilzeitarbeitmodus auf den Gewinn von Volkswagen zurück. Daher betrugen letztendlich 2,9 Milliarden Euro als operativen Quartalsgewinn übrig. Die Margen in Bezug auf das Umsatzvolumen reduzierten sich auf ein eher geringes Niveau von 3,7 Prozent.

Das Antlitz brachte jedoch ebenfalls positive Neuigkeiten: Die Zahlungsaufträge zeigten einen starken Anstieg und betrugen im Vergleich zum vorherigen Jahr etwa 29 Prozent mehr in Westeuropa. Aus diesem Grund rechnet man für den gesamten Jahreszeitraum mindestens mit einem Wachstum des Umsatzes um fünf Prozent auf insgesamt 340 Milliardieneuro. Trotz der anfänglichen Schwäche wird sich die Gewinnerlöschung möglicherweise stabilisieren und das Niveaugewicht vom Vorjahr erreichen – “ohne Abgaben” nannte er dies oft. Wenn Trump hart durchgreift, könnte dieser Kalkül nicht zutreffen. Daher verzichtet Mercedes-Benz sowie Stellantis komplett darauf, solche Prognosen abzugeben.